Zwei Vereine werden zu einem / Delegiertenversammlung 2025

Gary Kaufmann - Am Samstag, 05 April 2025, fand die Delegiertenversammlung in Schaan statt.
Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Liechtensteins (PPL) fusionieren mit der Pfadfindergilde Liechtenstein.
Bisher gab es vier Altersstufen bei den Pfadfinder und Pfadfinderinnen Liechtensteins (PPL). Neu kommt eine fünfte Stufe hinzu, damit Mitglieder nach ihrer aktiven Zeit dem Verband erhalten bleiben. Am 5. April wurde an der Delegiertenversammlung in der Braustube Schaan einstimmig dem Fusionsvertrag mit der Pfadfindergilde Liechtenstein, dem Verein für ehemalige Pfadfinder und Pfadfinderinnen, zugestimmt. Dieser hatte den Schritt bereits einige Wochen vorher an seiner Generalversammlung vollzogen. Beide Seiten helfen einander damit. Gleichzeitig erhalten die PPL auf einen Schlag 98 neue respektive reaktivierte Mitglieder, was einem Zuwachs von 14 Prozent entspricht.
«Wir hatten unglaubliche Probleme mit der Nachwuchsrekrutierung, weil keine neuen Mitglieder nachgerückt und die alten verstorben sind», erklärte Ruth Gattinger, die über 20 Jahre Präsidentin der Pfadfindergilde war. PPL-Präsidentin Carmen Heeb-Kindle ergänzte, dass der Verband insbesondere bei Grossanlässen auf erfahrene Helfer und Helferinnen angewiesen ist: «Auf der anderen Seite hatten wir das Problem, dass Leiter und Leiterinnen, nachdem sie aufgehört haben, von der Bildfläche des Verbands verschwunden sind.» Durch die Fusion können Mitglieder nach ihrer aktiven Zeit in die fünfte Stufe eintreten, womit ein natürlicher Übergang zu den Altpfadfinder und Altpfadfinderinnen erfolgt. Für ihr ausserordentliches Engagement wurden sowohl Gildepräsidentin Ruth Gattinger aus Vaduz als auch Vizepräsident Norbert Batliner aus Nendeln zu Ehrenmitgliedern der PPL ernannt.
Vakante Posten: Verbandsleitung verkleinert sich
Neben diesem Zusammenschluss befindet sich der Verband auch in personeller Hinsicht im Wandel und durchläuft einen Professionalisierungsprozess. An der Delegiertenversammlung traten mit Adriana Mathys (Ausbildung), Markus Tschugmell (Veranstaltungen) und Steven Vogt (Kommunikation) gleich drei Mitglieder der Verbandsleitung zurück. Mit Livio Kaiser von der Abteilung Mauren/Schaanwald wurde ein neues Mitglied aufgenommen, das keinem Ressort zugeteilt ist. Wiedergewählt bzw. im Amt bestätigt wurden Carmen Heeb-Kindle (Präsidentin), Martin Meier (Finanzen) und Mia Hammermann (Internationales). Somit verkleinert sich die Verbandsleitung von sechs auf vier Personen. Da Mathys das Ausbildungsteam trotz Rücktritt weiterhin leiten wird, bleiben zwei Positionen vakant. Diese Lücke sollen durch den neuen PPL-Geschäftsführer Martin Marxer sowie Bildungskoordinatorin Nathalie Matt geschlossen werden. Möglich sind diese Anstellungen durch die Erhöhung des jährlichen Landesbeitrags von 100 000 auf 185 000 Franken.
An der Delegiertenversammlung wurden weiter eine Abänderung des Ehrungsreglements sowie ein Positionspapier, das die Werte der PPL festhält, verabschiedet. Thema waren zudem die bevorstehenden internationalen Lager: 2026 findet das nächste Euro-Mini-Jamboree für Kleinstaaten in Zypern und 2027 das Weltpfadfinderlager in Polen statt. Für beide Veranstaltungen ist Liechtenstein noch auf der Suche nach Delegationsleitungen.
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